1912
Vereinsführung im Gründungsjahr:
Wilhelm Kohler (1. Vorsitzender), Franz Sales Mußler, Josef Kohler IV, Max Kohler, Heinrich Krämer, Josef Gißler (Ratsschreiber)
Mitgliederstand: 20 Personen
Vereinsgeschehen 1912-1937:
Im Februar 1912 wurde der Verein von einigen obstbaubegeisterten Männern auf Anregung von Kulturinspektor Grüber aus Gengenbach gegründet. Die Gründung fand in Gengenbach statt.
Wichtige Gründungsinitiatoren waren Oberlehrer Geiger aus Gengenbach sowie Oberlehrer Walter aus Oberschopfheim.
Der Verein war dem Bezirksverein „Vorderes Kinzigtal“ Gengenbach – Offenburg angeschlossen.
Noch im März des Gründungsjahres fand in Oberschopfheim ein eintägiger Schnittkurs und Pfropflehrgang unter Leitung von Kreisobstbaumwart Lohmüller und Bezirksobstbaumwart Bühler statt. Des Weiteren nahmen Vereinsmitglieder im April an einem zweitägigen Schnittkurs und Pfropflehrgang in Gengenbach teil. Die sehr positive Vereins- und Mitgliederentwicklung wurde leider mit Ausbruch des 1. Weltkrieges unterbrochen. Erst nach Kriegsende wurden die Aktivitäten weitergeführt. Damaliger Mitgliederstand: ca. 25 Personen.
1937 gab der 1. Vorsitzende Wilhelm Kohler aus Altersgründen sein Amt ab.
1937
Vereinsführung im Jahr 1937:
Emil Schuler (1. Vorsitzender), Josef Kohler IV (Rechner und Schriftführer)
Vereinsgeschehen:
Auf Betreiben von Obstbauoberinspektor Löffler wurde im Jahre 1937 der Verein dem Bezirksverein Lahr-Ettenheim angegliedert.
Einen herben Rückschlag erlitt der Verein während des
2. Weltkrieges. Der Chronist berichtet, dass gegen Ende des Krieges bis 1947 die Vereinstätigkeit völlig ruhte.
1947
Vereinsführung im Jahr 1947:
Anton Schell (1. Vorsitzender), Alois Kopf (2. Vorsitzender), Ludwig Kohler (Rechner und Schriftführer)
Beisitzer: Max Schuler, Wilhelm Röderer, Franz Josef Röderer, Franz Kopf, Robert Vogler, Eduard Kopf
Vereinsgeschehen:
Trotz erheblicher Schwierigkeiten seitens der Besatzungsmacht kam es 1947 zur Wiedergründung des Vereins. Hierbei hat sich Kreisratsmitglied und Altfabrikant Heinrich Beiser mit seinen französischen Sprachkenntnissen große Verdienste erworben. Die Antragsformalitäten waren allesamt in französischer Sprache abgefasst.
Am 22. Februar 1947 fand dann im Gasthaus „Zur Linde“ eine Wiedergründungsversammlung statt. Hier waren der Baumwart Emil Huck, der 2. Vorstand Herr Rastetter sowie der Rechner des Bezirksvereins Lahr-Ettenheim zugegen. Der bisherige Vorsitzende Emil Schuler gab aus Altersgründen sein Amt ab.
Der Verein zeichnete sich in den Folgejahren durch rege Tätigkeit aus (Lehrausflüge, Schnittkurse, Begehungen, Versammlungen).
Einen besonderen Dank für die gute Entwicklung in jener Zeit (so der Chronist Ludwig Kohler) gebührt Obstbauoberinspektor Grundhöfer aus Lahr und Kreisbaumwart Jägle aus Ichenheim. Der Vorsitzende Anton Schell wird als großer Obstbaupionier bezeichnet.
Erwähnenswert in der Vereinsarbeit:
1961 Erstellung einer Apfelspalieranlage „Im Loh“
Die von 8 Beteiligten gemeinschaftlich errichtete Anlage wurde mit Golden Delicius bepflanzt und umfasste eine Fläche von ca. 0,80 ha. In den Anfangsjahren wurde an Edeka geliefert, später waren die Erzeuger Selbstvermarkter.
Zur gleichen Zeit bis Ende 1960 wurden umfangreiche Kirschbaumpflanzungen gemeinschaftlich und privat getätigt. Zu erwähnen sind die Gemeinschaftsanlagen im Loh und am Herrweg/Lendersbach. Letztere wurde z. B. auf einer Fläche von ca. 1,5 ha angelegt und mit Tafel- und Brennkirschen bepflanzt.
Die Vermarktung bei Brennkirschen erfolgte über örtliche Annahmestellen. Aufkäufer waren auswärtige Händler. Die Tafelkirschen wurden überwiegend an den Obstmarkt Ortenberg geliefert.
Der örtliche Kirschenanbau erreichte bis 1972 eine Anbaufläche von über 8 Hektar, wobei der Anteil etwa 70% Brennkirschen und 30% Tafelkirschen betrug. Die Empfehlung für diese Entwicklung wurde amtlicherseits gegeben.
1964 – 1967, in der Planungsphase der hiesigen Flurbereinigung, wurde die Errichtung einer großflächigen gemeinschaftlichen Obstanlage (ca. 6 Hektar) unter Federführung von OGV-Mitgliedern angeregt. Das Vorhaben scheiterte u. a. am Widerstand der Winzer.
Als weiteres ist zu vermerken, dass das Vereinsmitglied Albrecht Burbach 1978 im „Loh“ eine 22 ar große Pfirsichanlage (50 Bäume) mit den Sorten Red Haven und South Haven erstellte.
Seit den 1980er Jahren gab es auch einige Johannisbeeranlagen. Deren Erzeuger lieferten ihre Ware an den Obstmarkt Ortenberg.
Abschließend ist anzumerken, dass aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft die Bewirtschaftung von Obstkulturen in den vergangenen Jahrzehnten stetig zurück ging. Der Anteil der Klein- und Hobbybauer die sich dem Obst- und Beerenanbau widmen, ist heute nur noch sehr gering. Die Einkommensschwerpunkte der hauptberuflichen Landwirte in unserer Gemarkung lagen schon immer und heute noch verstärkt beim Weinbau sowie dem Weizen- und Maisanbau.
1964
Vereinsführung im Jahr 1964:
Ludwig Kohler (1. Vorsitzender), Josef Jehle (2. Vorsitzender), Hugo Einsele (Rechner und Schriftführer)
Vereinsgeschehen 1964-1972:
1965-1970:
Beginn der örtlichen Blumenschmuckbewertung unter der Regie des Obst- und Gartenbauvereins
1970-1971:
Beteiligung am überörtlichen Blumenschmuckwettbewerb (Kreiswettbewerb je 2 mal den 2. Platz belegt)
1971-1979:
Rückgabe der Blumenschmuckbewertung an die Gemeinde und seit 1980 Weiterführung der Bewertung durch den Verein.
1972:
Vom 1. bis 3. Juli großes Fest zum 60-jährigen Vereinsbestehen mit Fackelumzug, Festbankett, Heimatabend mit der Schwarzwaldfamilie Seitz und Ausklang am Montag.
Anschluss an den Bezirksobstbauverein Ortenau.
1972
Vereinsführung beim 60-jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1972:
Ludwig Kohler (1. Vorsitzender), Josef Jehle (2. Vorsitzender), Hugo Einsele (Rechner und Schriftführer)
Beisitzer:
Max Schuler, Fritz Lögler, Josef Marx, Franz Kopf, Hans Sutterer, Otto Geiger, Karl Walter, Franz Josef Röderer
1982
Vereinsführung beim 70-jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1982:
Ludwig Kohler (1. Vorsitzender), Heinrich Ehret (2. Vorsitzender), Hugo Einsele (Rechner und Schriftführer)
Beisitzer:
Max Schuler, Franz Kopf, Otto Geiger, Karl Walter, Franz Josef Röderer, Franz Frey, Bernhard Ruf, Stefan Moser, Erich Kohler, Bruno Schaubrenner
1987
Vereinsführung beim 75-jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1987:

Von links: Otto Geiger, Hugo Einsele, Bruno Schaubrenner, Stefan Moser, Vorsitzender Ludwig Kohler, Martin Beiser, Franz Frey, Franz Kopf, Bernhard Ruf, Erich Kohler und Heinrich Ehret. Es fehlen Franz Röderer und Karl Walter.
1990
Am 3.11. erfolgte die Bepflanzung der Streuobstwiese auf der Gemarkung Oberschopfheim. Das im Wasserschutzgebiet am Kilweg gelegene und unmittelbar an den Tiefbrunnen angrenzende gemeindeeigene Grundstück wurde dem OGV treuhänderisch zum Zwecke der Bepflanzung mit Obsthochstämmen übertragen.
Baumpaten betreuen seither 58 Obstbäume in den Sorten Apfel (32 St.), Birne (6 St.), Zwetschgen (7 St.), Pflaume (1 St.), Kirsche (7 St.), Nuss (5 St.).
1996
Eintragung in das Vereinsregister.
2007
Vereinsführung im Jahr 2007:
Von links: Roland Kunz (1. Vorsitzender), Dieter Brandt-Beck, Meinrad Fehrenbach, Wolfgang Arbter, Lothar Mußler, Reinhard Schaub, Herman Lögler, Edgar Kohler, Gerhard
Müller, Bruno Schaubrenner (1. Vorsitzender), Siegfried Wörter
Statistik
Mitgliederstand: 146, davon 61 Ehrenmitglieder
Mitgliedsbeitrag: 5,- Euro
Vereinstätigkeiten 2007-2012:
Die geänderten Arbeits- und Freizeitstrukturen in der Bevölkerung haben auch Auswirkungen auf die heutigen Zielsetzungen des Vereins. So werden jährlich zwei Schnittkurse angeboten. Einer für Hochstämme, ein zweiter für niedere Obstbäume sowie Beeren- und Ziersträucher. Den überwiegend Haus-, Hobby- und Kleingärtnern wird somit die Möglichkeit geboten sich in der Pflege ihrer Kultur weiterzubilden.
Die jährlich stattfindende örtliche Blumenschmuckbewertung mit anschließender Preisverleihung erfordert von den Verantwortlichen hohe fachliche Kompetenz.
Auch der Aufruf zur Pflege der Streuobstwiese und dessen Überwachung obliegt dem Verein.
Es ist das Ziel des Vereins einen allgemeinen Beitrag zur Verschönerung unserer Landschaft zu leisten. Mit der jährlich geplanten Einsaat der Blumenwiese bei der Streuobstwiese soll dem Rechnung getragen werden.
Eine willkommene gesellige Abwechslung bietet der Vereinsausflug. Ziel ist alle zwei Jahre die Landesgartenschau im Wechsel mit kulturhistorischen Stätten.
Die jährlich stattfindende Hauptversammlung mit Tombola wird derzeit von ca. 50 Personen besucht. Ein Referent hielt bisher immer einen Fachvortrag.
Falls es die Möglichkeiten der Vereinsmitglieder erlauben, beteligt sich der Verein am örtlichen Vereinsgeschehen. Hier sei die jährliche Beteiligung bei der Dorfmeisterschaft des Schützenvereins und der DJK genannt. Die aktive Teilnahme an sportlichen Mannschaftsveranstaltungen ist aufgrund der Altersstruktur des Vereins kaum noch möglich.
2012
Vereinsführung beim 100-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 2012:

Von links: Gerhard Müller, Lothar Mußler, Dieter Brandt-Beck, Günter Spitzmüller, Edgar Kohler, Siegfried Wörter, Reinhard Schaub, Wolfgang Arbter, Bruno Schaubrenner (1. Vorsitzender)

